Einfrieren, Hochladen, Weiterleben.
Natürlich können wir auch viel erreichen, wenn wir menschlich bleiben. Aber wir können höhere Gipfel erklimmen, wenn wir unsere Intelligenz, unsere Entschlossenheit und unseren Optimismus dafür einsetzen, die menschliche Puppe zu durchstoßen.
Max More, 2016
Zu Beginn unserer Stückentwicklung steht eine nahe Zukunft, in der die Philosophie des Transhumanismus Realität wurde. Wir behaupten (künftiges) ewiges Leben, in dem wir die natürlichen Grenzen unserer biologischen Körper verlassen haben und uns in Datenspeicher
– in die Cloud – speisen. Unsere eingefrorenen Körper lassen wir in der physischen Welt zurück.
"Einfrieren, Hochladen, Weiterleben." findet seinen Anfang in einem abstrakten Raum, in dem uns, zu Daten transformiert, eine Sehnsucht nach unserer zurückgelassenen Physis ereilt. Rückwärts durch die Zeit gehend, stolpern wir über die das einstige Bestreben, die Grenzen unserer menschlichen Körper zu sprengen und hinterfragen den Wunsch nach einem Leben ohne Krankheit und Tod.
Wir begeben uns in ein Heute, in dem an scheinbar unsterblichen Tieren geforscht wird, um deren genetische Verwandschaft zu entschlüsseln und Eigenschaften auf uns zu übertragen. Unsre Sehnsucht gilt ebenso dem Plattwurm, der zerstückelt immer wieder nachwächst und sich vervielfältigt, wie dem Wimperntierchen mit seinen 7 Geschlechtern und seiner Unsterblichkeit.
Sind dies Körper, in die es sich – anstelle unsrer auftaubereiten menschlichen Hülle – zurückzukehren lohnt? Oder ist es doch der stillgelegte, eigene Körper? Wir setzen unsere Hoffnung in Telomere, künstlich gezüchtete Organe, Auftauexperimente.
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Presse
++Spitzwegerich: Uraufführung mit Darm und Hirn++ von Ditta Rudle, Tanzschrift (26.9.19) -> GO!
++Chronologisch 72, biologisch 24++ von Sandra Schäfer, Kulturfüchsin (30.9.19) -> GO!
Stimmen vorweg
++Endlich die Endlichkeit überwinden!++ Artikel über unsere Produktion von Jana Schulz (14.9.19) -> GO!
++Einfrieren, ..., Weiterleben.++ Tanzschrift-Vorbericht von Ditta Rudle (17.9.19) -> GO!
++Von Transhumanisten und Kryonauten - Puppentheater über "ewiges Leben"++
Ö1 Lebenskunst von Lena Göbel (22.9.19)
nachzuhören bis Sept 2020 (Bericht Start bei 42:20) -> GO!
Cast & Crew
Idee, Konzept: Spitzwegerich
Spiel, Puppenbau, Bühne, Kostüme: Birgit Kellner, Christian Schlechter
Musik: Manfred Engelmayr
Schauspiel: Simon Dietersdorfer
End-Regie, Dramaturgie: Alex.Riener
Choreografie: Martina Rösler, Emmy Steiner
Licht: Ines Wessely, Matthias Hradeci
Grafik: Birgit Kellner
Mitarbeit Ausstattung: Isabella Pröll
Beratung: Christoph Bochdansky
Presse: Simon Hàjos
Produktion: Spitzwegerich, Lisa Zingerle
Grafik: Birgit Kellner, Isabella Pröll
Textfassung von Spitzwegerich mit Fragmenten, Zitaten und Überschreibungen von:
Jevgenij Samjatin, Ray Kurzweill, William S. Borroughs, Max Moore, Ekhard Lindner, Blixa Bargeld, Keyane West, Kollega, Jean Baudrillard,
Isabella Pröll, Birgit Kellner, Simon Dietersdorfer, KH Grasser, Ernst Jandl, Thomas Spitzer, “Die Maske”, “Jerry Maguire”, Rick Flair, Freddy
Mercury; sowie mit Liedtexten von: Raumschiff Engelmayr und Cimon Finix
Fotocredits: Daniel Sostaric, Michael Gizicki
Produktion
„Einfrieren, Hochladen, Weiterleben.“ ist eine Produktion von Spitzwegerich in Kooperation mit dem Schubert Theater und dem Werk-X/Petersplatz und wird unterstützt von der Kulturabteilung der Stadt Wien, dem SKE-Fonds/Austro Mechana und von dem Bundeskanzleramt für Kunst und Kultur.