Einfrieren, Hochladen, Weiterleben.
Zu Beginn unserer Stückentwicklung steht eine nahe Zukunft, in der die Philosophie des Transhumanismus Realität wurde. Wir behaupten (künftiges) ewiges Leben, in dem wir die natürlichen Grenzen unserer biologischen Körper verlassen haben und uns in Datenspeicher – in die Cloud – speisen. Unsere eingefrorenen Körper lassen wir in der physischen Welt zurück.
Uraufführung im Sept. 2019 // Schubert Theater
Inhalt // Presse // Team // Video // weitere Infos
Inhalt
„Einfrieren, Hochladen, Weiterleben.“ findet seinen Anfang in einem abstrakten Raum, in dem uns, zu Daten transformiert, eine Sehnsucht nach unserer zurückgelassenen Physis ereilt. Rückwärts durch die Zeit gehend, stolpern wir über die das einstige Bestreben, die Grenzen unserer menschlichen Körper zu sprengen und hinterfragen den Wunsch nach einem Leben ohne Krankheit und Tod.
Wir begeben uns in ein Heute, in dem an scheinbar unsterblichen Tieren geforscht wird, um deren genetische Verwandschaft zu entschlüsseln und Eigenschaften auf uns zu übertragen. Unsre Sehnsucht gilt ebenso dem Plattwurm, der zerstückelt immer wieder nachwächst und sich vervielfältigt, wie dem Wimperntierchen mit seinen 7 Geschlechtern und seiner Unsterblichkeit.
Sind dies Körper, in die es sich – anstelle unsrer auftaubereiten menschlichen Hülle – zurückzukehren lohnt? Oder ist es doch der stillgelegte, eigene Körper? Wir setzen unsere Hoffnung in Telomere, künstlich gezüchtete Organe, Auftauexperimente.
Presse
„Geistig anspruchsvoll und dennoch überaus unterhaltsam präsentiert das Kollektiv Spitzwegerich samt Puppen, Objekten und Innereien ihr neuestes Wissenstheater. „Einfrieren – Hochladen – Weiterleben“ beobachtet und untersucht die Utopie vieler Menschen, ewig zu leben. Die Uraufführung im Schubert Theater, Puppentheater für Erwachsene, am 25. September war ein voller Erfolg. Während der Aufführung gab es allerhand zu lachen, danach zu diskutieren.“
(Ditta Rudle, TANZSCHRIFT, 26.9.2019)
“ „Einfrieren, Hochladen, Weiterleben“ besticht durch Witz und Bildgewalt und eignet sich, ob der musikalischen Einlagen wunderbar zum Vorglühen vor dem Clubbesuch. Kurzum: „Ein weirder Scheiß“ – um einen jüngeren Gast zu zitieren. Man sollte vielleicht doch nochmals 24 sein – biologisch!“
(Sandra Schäfer, Kulturfüchsin, 30.9.19)
Team
Idee, Konzept: Spitzwegerich
Spiel, Puppenbau, Bühne, Kostüme: Birgit Kellner, Christian Schlechter
Musik: Manfred Engelmayr
Schauspiel: Simon Dietersdorfer
End-Regie, Dramaturgie: Alex.Riener
Choreografie: Martina Rösler, Emmy Steiner
Licht: Ines Wessely, Matthias Hradeci
Mitarbeit Ausstattung: Isabella Pröll
Beratung: Christoph Bochdansky
Presse: Simon Hàjos
Produktion: Spitzwegerich, Lisa Zingerle
Grafik: Birgit Kellner, Isabella Pröll
Textfassung von Spitzwegerich mit Fragmenten, Zitaten und Überschreibungen von:
Jevgenij Samjatin, Ray Kurzweill, William S. Borroughs, Max Moore, Ekhard Lindner, Blixa Bargeld, Keyane West, Kollega, Jean Baudrillard, Isabella Pröll, Birgit Kellner, Simon Dietersdorfer, KH Grasser, Ernst Jandl, Thomas Spitzer, “Die Maske”, “Jerry Maguire”, Rick Flair, Freddy Mercury; sowie mit Liedtexten von: Raumschiff Engelmayr und Cimon Finix
photocredits: Daniel Sostaric, Michael Gizicki
Weitere Infos
Einfrieren, Hochladen, Weiterleben. ist eine Produktion von spitzwegerich in Kooperation mit dem Schubert Theater und wird unterstützt von der Kulturabteilung der Stadt Wien, dem SKE-Fonds/Austro Mechana und von dem Bundeskanzleramt für Kunst und Kultur.